FUTURI Supported Transition

Erfahrungsbericht von Tesfaye aus Eritrea.

Tesfaye* kam 2016 mit knapp 13 Jahren als unbegleiteter Minderjähriger in die Schweiz und besuchte hier die Sekundarschule. Mit 17 Jahren wurde er von seiner Beiständin bei der Stiftung Futuri angemeldet und konnte im Juli 2020 mit einem Freund eine Futuri-WG beziehen.

Tesfaye verfügte noch über sehr wenig Erfahrung und Kompetenzen im selbständigen Wohnen. Mehrere WG-Besuche zur Erläuterung verschiedener Themen wie Umgang mit Abfallentsorgung, Lärm und Sauberkeit sowie die regelmässige Besprechung der Briefpost gaben Tesfaye zunehmend mehr Sicherheit. Gerade zu Beginn gab es mehrmals Spannungen mit der Nachbarschaft, die mit unserer Präsenz sowie Gesprächen mit allen involvierten Personen behoben werden konnten.

Tesfaye wurde bereits zuvor für das Berufsvorbereitungsjahr mit Praktikum angemeldet, da er ein Praktikum als Fachmann Betreuung in einer Kita gefunden hatte. Ab Beginn des Berufsvorbereitungsjahres wurde er durch ein Lerncoaching unterstützt, um ihn möglichst gut auf die anspruchsvolle EFZ-Lehre vorzubereiten, die er im nächsten Jahr anstrebte. Es stellte sich bald heraus, dass die hohen schulischen Anforderungen der Lehre als Fachmann Betreuung eine grosse Herausforderung für Tesfaye darstellten. Zudem fiel es ihm noch sehr schwer, sich in der Arbeitswelt zurecht zu finden. Er fehlte häufig und es bereitete ihm Mühe, Verantwortung zu übernehmen. Nach mehrmaligen Gesprächen entschied sich der Betrieb deshalb, Tesfaye zu kündigen. Für Tesfaye war diese Kündigung ein harter Schlag, der jedoch durch die sehr enge Begleitung im Job Coaching und das Vertrauensverhältnis zum verantwortlichen Job Coach bei Futuri aufgefangen werden konnte. Bald wurden in intensiven Gesprächen eine neue berufliche Perspektive sowie Strategien zur Förderung der Zuverlässigkeit erarbeitet. Tesfaye empfand es als sehr entlastend, neue Berufe auszuprobieren, da er selbst das Gefühl hatte, einer Lehre als Fachmann Betreuung nicht gewachsen zu sein. Von einer Schnupperlehre als Dachdecker kam er begeistert zurück. Er konnte auch den Betrieb von sich überzeugen, der ihm ein Praktikum sowie ab Sommer 2021 eine EFZ-Lehre anbot. Der Job Coach war von Anfang an in engem Kontakt mit dem Betrieb und diskutierte mit diesem sowie mit Tesfaye die Möglichkeit einer Umstufung in die EBA-Lehre, sollte sich die EFZ als zu anspruchsvoll herausstellen. Tesfaye und dem Betrieb war es wichtig, einen Versuch in der EFZ zu starten, beide Seiten waren aber offen für eine mögliche Umstufung.

Dank dem wöchentlichen Lerncoaching und den regelmässigen Job Coaching-Terminen konnte Tesfaye seine Zuverlässigkeit verbessern und startete gut in die Lehre. Leider war es für Tesfaye schwierig, dem hohen Tempo der EFZ-Lehre zu folgen, worauf in Gesprächen mit ihm, dem Betrieb sowie der Berufsschule entschieden wurde, eine Umstufung in die EBA-Lehre zu veranlassen. Tesfaye ist froh über diese Entlastung und ist motiviert, im Anschluss an die EBA noch die EFZ-Ausbildung zu absolvieren. 

(*Name geändert)

 

 

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